Beikostplan – so startest du mit fester Nahrung für dein Baby
Ab wann ist eigentlich der richtige Zeitpunkt für Beikost und welche Nahrung ist gerade für den Anfang am besten geeignet? Gerade bei der Einführung deines ersten Beikostplans kommen viele Fragen auf. Um eine optimale Ernährung sicherzustellen, gibt es da einige Anhaltspunkte, auf die du bei dem Beikostplan beachten solltest. Hier erfährst du alles dazu, wie der Beikoststart am besten gelingt.
Wann ist mein Baby bereit für Brei bzw. Beikost?
Da jedes Kind einzigartig ist, gibt es hier keinen exakten Zeitpunkt, ab dem dein Kind bereit für Beikost ist. Grundsätzlich kannst du frühestens ab dem 4. Monat an einen Beikostplan denken, meist sind Kinder aber erst zwischen dem 5. und dem 7. Lebensmonat bereit für die erste zusätzliche Nahrung zum Stillen bzw. dem Füttern mit Pre-Milch. Wenn du dir noch unsicher bist, ob du bereits mit der Beikost beginnen kannst, dienen dir folgende Anzeichen deines Kindes als Orientierung:
- Aufrechtes Sitzen und den Kopf gerade halten gelingt problemlos
- Koordination von Augen und Händen ist so weit, dass dein Kind Essen in die Hand nehmen kann und dieses auch im Mund ankommt
- Das Schlucken von beispielsweise Brei gelingt
Sollte dein Baby diese Punkte noch nicht umsetzen können und beispielsweise das Essen immer wieder ausspucken, ist das zwar gar kein Problem, dann solltest du den ersten Beikostplan noch etwas warten lassen.
Welcher Brei eignet sich als erste Beikost-Mahlzeit?
Als erste Beikost-Mahlzeit eignet sich am besten ein reiner Gemüsebrei zum Mittag. Die einzelnen Gemüsesorten werden dafür weichgekocht und püriert. Höre vor allem bei deinem allerersten Beikostplan und der ersten Mahlzeit auf dein Baby und füttere zunächst nur ein paar wenige Löffel. Wenn das eine Woche gut klappt und dein Kind sich bereits ein wenig an die neuen Breimahlzeiten zusätzlich zum Stillen oder dem Füttern von Pre-Milch gewöhnt hat, kannst du dem Gemüsebrei auch Kartoffeln und beispielsweise Rapsöl hinzufügen. In den folgenden Wochen kannst du dann Schritt für Schritt auch Fleisch, Getreide und Obst in die Beikost einführen. Wenn du deinen Babybrei selber machen möchtest, findest du hier die richtigen Rezepte dafür.
Welches Gemüse und Obst darf mein Baby wann essen?
Beim ersten Gemüsebrei für deinen Beikostplan solltest du zunächst einmal auf folgende Gemüsesorten setzen:
- Karotte
- Pastinake
- Süßkartoffel
- Kürbis
- Zucchini
Hat sich dein Kind bereits an die neue Ernährung und den ersten Beikostplan gewöhnt, kannst du außerdem noch Blumenkohl, Erbsen, Brokkoli, Spinat und Fenchel füttern oder auch mehrere dieser Sorten kombinieren. Alle 2-3 Tage kannst du zudem das Gemüse wechseln und so früh Vielfalt in die Ernährung deines Kindes bringen.
Bei der Beikosteinführung von Obst solltest du idealerweise darauf achten, dass das verwendete Obst zunächst nicht zu viel Säure besitzt und beispielsweise bis zum ersten Geburtstag auf Zitrusfrüchte verzichten. Orangensaft kannst du dem Brei allerdings auch schon vorher problemlos beimischen. Hier eine Übersicht, ab wann welches Obst für die Beikost deines Babys geeignet ist:
- Ab dem 5. Lebensmonat: Apfel, Banane, Birne, Pflaume und Avocado
- Ab dem 7. Lebensmonat: Heidelbeere, Pfirsich, Nektarine, Aprikose, Mango, Melone und Papaya
- Ab dem 9. Lebensmonat: Erdbeeren, Kiwi und Himbeere
- Ab dem 11. Lebensmonat: Ananas und Trauben
- Ab dem 13. Lebensmonat: Zitrusfrüchte wie Zitrone, Orange und Grapefruit
Wie gestalte ich einen Beikostplan?
Wie genau du deinen Beikostplan gestaltest, liegt an dir und den Bedürfnissen deines Kindes. Grundsätzlich gibt es aber Beikostpläne, an denen du dich erst einmal orientieren und ihn dann nach deinen Bedürfnissen anpassen kannst. Hier ein Überblick:
Alter | Morgen | Vormittag | Mittag | Nachmittag | Abend |
5-7 Monate | Stillen/Pre-Milch | Stillen/Pre-Milch | Gemüsebrei ggf. mit Kartoffeln, Fleisch oder Fisch | Stillen/Pre-Milch | Stillen/Pre-Milch |
6-8 Monate | Stillen/Pre-Milch | Stillen/Pre-Milch | Gemüsebrei ggf. mit Kartoffeln, Fleisch oder Fisch | Stillen/Pre-Milch | Brei aus Milch und Getreide |
7-9 Monate | Stillen/Pre-Milch | Stillen/Pre-Milch | Gemüsebrei ggf. mit Kartoffeln, Fleisch oder Fisch | Brei aus Obst und Getreide | Brei aus Milch und Getreide |
8-10 Monate | Stillen/Pre-Milch | Vollkornbrot oder Obst-Getreidebrei | Gemüsebrei ggf. mit Kartoffeln, Fleisch oder Fisch | Brei aus Obst und Getreide | Brei aus Milch und Getreide |
Wie bereits erwähnt, garst du für den Gemüsebrei aus dem Beikostplan die jeweilige Sorte, damit sie schön weich und für dein Baby angenehm zu essen sind. Möchtest du zusätzlich Fleisch oder Fisch hinzugeben, dann koche dieses auch weich und achte bei Fisch besonders gewissenhaft auf Gräten. Eine vegetarische Ernährung ist natürlich ebenfalls möglich, dafür kannst du in den Mittagsbrei statt Fleisch auch Getreideflocken und Obst bzw. Saft geben, möglichst mit einem hohen Vitamin-C-Gehalt.
Welches Getreide du für den Brei aus deinem Beikostplan am Nachmittag und Abend verwendest, liegt ganz bei dir. Du kannst also beispielsweise Hafer verwenden, aber natürlich auch auf natürlich glutenfreie Alternativen wie Reis oder Hirse zurückgreifen. Bei der Milch kannst du das Getreide entweder mit gewöhnlicher Vollmilch, aber auch mit Muttermilch oder einer Milchalternative anrühren.
Wenn du möchtest, kannst du auch hier noch ein klein wenig Obst für den Geschmack hinzufügen, allerdings am besten nur Obstsorten mit einem geringen Säuregehalt. So beugst du Bauchschmerzen vor und dein Baby kann gut schlafen. Auf Salz solltest du bei jeglichem Brei aus dem Beikostplan möglichst verzichten, da Babys maximal 1 g Salz am Tag zu sich nehmen sollten, also weniger als einen Teelöffel.
Wie gestalte ich die Beikost allgemein am besten: mit Babybrei oder Baby Led Weaning?
Bei dieser Frage gibt es keine eindeutig richtige oder falsche Antwort; wie genau du den Beikostplan deines Kindes gestaltest, liegt ganz bei dir. Was die Mengenangaben für deinen Beikostplan angeht, kannst du zunächst bei ca. 90 g Gemüsebrei starten und die Menge anschließend stetig steigern. Achte beim Füttern auf dein Kind und passe die Menge jederzeit auch gerne nach Bedarf an.
Egal, ob du dich aber für Brei oder Baby Led Weaning, also babygesteuerte Beikosteinführung, entscheidest, Fingerfood ist in jedem Beikostplan eine gute Idee. Das bereitet deinem oder deiner Kleinen nicht nur Spaß, sondern ist auch förderlich für die Koordination.
Was eignet sich als Fingerfood für Babys?
Zunächst eignen sich erst einmal weiche Lebensmittel, die dein Kind auch ohne oder nur mit wenigen Zähnen im Mund zerkleinern kann. Am Anfang ist dabei z. B. Avocado ideal, aber auch Karottensticks sind geeignet, diese solltest du aber leicht garen, damit sie etwas weicher werden. Nicht nur Gemüse oder Obst sind hier als Zusatz für Beikostplan geeignet, du kannst deinem Baby auch gerne Nudeln oder selbstgemachten Pfannkuchen anbieten. Verzichte hierbei nur ebenfalls auf Zucker, sondern verwende lieber den Fruchtzucker aus Bananen oder Kürbis für die herzhaftere Variante. Ca. 1-2-mal pro Woche kannst du deinem Kind auch Eier, entweder gekocht oder als Rührei, servieren. Das Ei sollte nur ordentlich durchgegart und abgekühlt sein, damit dein Baby es angenehm mit den Händen essen kann.
Wann ersetze ich die Beikost fürs Baby durch richtiges Essen?
Auch hierbei handelt es sich um einen Richtwert, allerdings kannst du deinem Kind ab einem Alter von 9-10 Monaten richtiges Essen von der Familienkost anbieten. Sei dabei aber zunächst weiter sparsam mit Gewürzen und bereite das Essen u. a. etwas salzärmer zu, wenn dein Kind mitisst und würze lieber selbst auf deinem Teller etwas nach.