Verhütungsmethoden

Verhütungsmethoden: Diese Möglichkeiten gibt es

Pille, Kondom, Spirale oder Temperaturmethode – du fragst dich, welche Verhütungsmethode am besten zu dir passt? Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, zu verhüten. Sie unterscheiden sich in der Anwendung, der Wirkung und letztlich der Sicherheit. Je nach persönlicher Situation und den Bedürfnissen, kannst du die Methode wählen, die am besten zu dir passt. Doch welche gibt es überhaupt und was zeichnet sie jeweils aus? Lies hier alles Wichtige rund um Verhütungsmittel nach.

Welche Verhütungsmethode ist am sichersten?

Wie sicher die einzelnen Verhütungsmittel sind, kannst du anhand des Pearl-Index herausfinden. Dieser ist international geltend und gibt den Schutz sowie die Sicherheit von Verhütungsmitteln an. Je kleiner dieser ist, desto sicherer ist die Verhütungsmethode. Meist wird er als Spanne angegeben, da dieser je nach Untersuchung variieren kann. So werden in manchen Studien zum Beispiel Anwendungsfehler berücksichtigt, in anderen nicht.

Kondom: Mechanisches Verhütungsmittel

Wer sich Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten und Infektionen wie Chlamydien, HIV oder Gonorrhö wünscht, für den ist das Kondom zur Verhütung eine gute Wahl. Es zählt ebenfalls zu den am häufigsten verwendeten Verhütungsmitteln. Kondome bestehen in der Regel aus Latex, wer dagegen allergisch ist, kann auch zu latexfreien Alternativen als Verhütungsmethode greifen. Sie werden vor dem Geschlechtsverkehr über den Penis gestreift.

Antibabypille: Hormonelles Verhütungsmittel

Die Antibabypille gehört wohl zu den bekanntesten und am weit verbreitesten Verhütungsmethoden. Sie gilt als sehr sicher, wenn sie korrekt eingenommen wird. Da sie täglich oral eingenommen werden muss, sind Anwendungsfehler allerdings wahrscheinlicher. Grundsätzlich gibt es unterschiedliche Pillen: Mikropillen und Minipillen. Der Unterschied liegt in den enthaltenen Hormonen.

Kupferspirale: Hormonfreies Verhütungsmittel

Du suchst nach einem hormonfreien Verhütungsmittel? Dann ist eine Kupferspirale oder Kupferkette eine Möglichkeit. Diese wird vom Frauenarzt über die Scheide in deine Gebärmutter eingesetzt und kann dort für 3 bis 10 Jahre bleiben. Die Spirale ist eine lokale Methode zur Verhütung und gilt als sicher. Zudem sind Anwendungsfehler sehr gering. Allerdings kann es sein, dass die Kupferspirale deine Regelblutung verstärkt oder zu Menstruationsbeschwerden führt.

Hormonspirale: Hormonelles Verhütungsmittel für Frauen

Bei der Hormonspirale handelt es sich um eine Langzeitmethode zur Empfängnisverhütung. Diese wird ebenfalls von einem Frauenarzt in die Gebärmutter eingesetzt. Zwischen 3 und 5 Jahren kann sie dort verbleiben. Durch die lokale Wirkung gilt sie als sehr sichere Verhütungsmethode, die zudem ein sehr geringes Risiko für Anwendungsfehler bietet. Außerdem kann es sein, dass die Hormonspirale deine Menstruation verkürzt, schwächt oder sogar dafür sorgt, dass deine Regelblutung komplett ausbleibt. Zudem ist es möglich, dass sie Menstruationsbeschwerden lindert.

Verhütungsstäbchen: Hormonelles Verhütungsmittel

Bei den sogenannten Verhütungsstäbchen handelt es sich um ein Hormonimplantat, das direkt in den Oberarm unter die Haut gesetzt wird. Dort kann es bis zu 3 Jahre bleiben und gibt kontinuierlich Hormone ab. Es eignet sich also ideal als Langzeitverhütung. Anwendungsfehler sind bei dieser Verhütungsmethode relativ selten. Allerdings kann es vorkommen, dass die Menstruation unregelmäßiger wird, ganz ausbleibt oder länger anhält.

Verhütungsring: Hormonelles Verhütungsmittel

Bei dem Verhütungsring handelt es sich um einen kleinen, transparenten Ring. Dieses Verhütungsmittel wird von der Frau selbst in die Scheide eingesetzt. Dort bleibt der Ring dann für 3 Wochen. Eingesetzt wird er zum ersten Mal während der Regelblutung. Von dort gibt er Hormone ab und sorgt so für eine Schwangerschaftsverhütung. Er kann auch Nebenwirkungen verursachen, zum Beispiel:

  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit
  • Stimmungsschwankungen
  • Vermehrten Ausfluss

Hormonpflaster: Hormonelles Verhütungsmittel

Entscheidest du dich für ein Hormonpflaster zur Verhütung, klebst du dieses wöchentlich auf den Oberarm, Bauch oder das Gesäß. Nach 3 Wochen pausierst du für 1 Woche. Wichtig ist, dass das Hormonpflaster richtig sitzt. Denn nur dann gibt es zuverlässig Hormone über die Haut in deinen Blutkreislauf ab. Positiver Nebeneffekt: Es kann sein, dass deine Monatsblutung durch diese Verhütungsmethode leichter und mit weniger Schmerzen verbunden ist.

3-Monats-Spritze: hormonelle Verhütungsmethode

Die 3-Monats-Spritze, auch bekannt als Depotspritze, schützt 3 Monate vor einer ungewollten Schwangerschaft. Dabei wird ein Hormondepot injiziert. Sie eignet sich hervorragend zur Langzeitverhütung, Anwendungsfehler sind sehr gering. Nebenwirkungen können das Ausbleiben der Periode sowie Gewichtszunahme sein.

Die Verhütungsmethoden im Überblick

 Anti-
babypille
KondomHormon
-spirale
Kupfer-
spirale
Hormon
implantat
Depot-
spritze
Verhütungs
ring
Hormon
-pflaster
AnwendungTäglich, orale EinnahmeVor dem Ge-
schlechts-
verkehr
Medizin
-isches
Implantat
für 3 – 5
Jahre
Medizin
-isches
Implantat
für 3 – 10
Jahre
Medizin
-isches
Implantat
für bis zu 3
Jahre
Medizin
-isches
Implantat
für bis zu 3 Monate
1 Mal im
Zyklus ein-
setzen
Wöchentlich aufkleben
AnwendungsfehlerErhöhtes
Risiko
Erhöhtes
Risiko
Geringes
Risiko
Geringes
Risiko
Geringes
Risiko
Geringes
Risiko
Geringes
Risiko
Erhöhtes
Risiko
Pearl-IndexMikropille: 0,1 – 0,9;
Minipille 0,5 – 3
2 – 120,16Kupfer-
spirale: 0,3 – 0,8;
Kupfer-
kette:
0,1 – 0,5
0 – 0,80,3 – 0,880,4 – 0,650,72 – 0,9
Schutz vor
sexuell über-
tragbaren
Krank-
heiten
neinJa, aber nicht vollumfäng
-lich
neinneinneinneinneinnein
Verschreib-
ungs-
pflichtig
janeinjajajajajaja

Natürliche Verhütungsmethoden zur Familienplanung

Sicherlich hast du auch schon einmal von natürlichen Verhütungsmethoden wie der Kalendermethode, der Temperaturmessmethode oder der Zervixschleim-Untersuchung gehört. Diese Lösungen eignen sich ideal für alle, die auf hormonelle und mechanische Mittel verzichten möchten. Denn sie kommen ganz ohne Eingriffe auf die natürlichen Körperfunktionen aus und beeinflussen deinen Hormonhaushalt nicht. Zudem kannst du diese Methoden ohne Hormone nicht nur zur Verhütung nutzen, sondern auch, wenn du einen Kinderwunsch hast und die Chancen auf eine Schwangerschaft erhöhen möchtest. Denn bei diesen natürlichen Methoden beobachtest du deinen Körper ganz genau und kannst so deine fruchtbaren und nicht fruchtbaren Tage bestimmen. In welcher Zyklusphase du dich befindest, kannst du über verschiedene Wege ermitteln, am sinnvollsten ist allerdings, dass du alle kombinierst. Denn so gehst du auf Nummer sicher:

  • Temperaturmessmethode: Hierbei misst du deine Basaltemperatur, also die Temperatur, die du direkt nach dem Aufwachen hast. Deine Temperatur steigt nämlich während deines Eisprungs an und flacht im Anschluss wieder ab. Messen kannst du entweder rektal oder vaginal mit einem digitalen Thermometer und liest im Anschluss den Wert ab. Achte darauf, dass die Messung immer gleich abläuft, um die Werte nicht zu verfälschen und auf die Temperaturmessung zur Verhütung vertrauen zu können. Deine Temperatur notierst du dir auf einem Kurvenblatt. So entsteht eine grafische Darstellung, aus der du ablesen kannst, in welcher Zyklusphase du dich aktuell befindest. In deiner fruchtbaren Phase solltest du keinen ungeschützten Geschlechtsverkehr haben.

  • Kalendermethode: Bei dieser Verhütungsmethode berechnest du deine fruchtbare Phase anhand deiner Zykluslänge. Dafür musst du deinen Zyklus über eine längere Zeit, am besten 1 Jahr, genau protokollieren. Im Anschluss berechnest du deine fruchtbaren und unfruchtbaren Tage je nach Zykluslänge mit einer Formel. Von dem Zyklus mit der kürzesten Dauer ziehst du 18 Tage ab, von dem mit der längsten Dauer 11 Tage. Bei den Tagen, die sich zwischen diesen beiden Eckdaten befinden, handelt es sich um deine fruchtbaren Tage. In diesen solltest du auf ungeschützten Geschlechtsverkehr verzichten.

  • Zervixschleim-Untersuchung: Um deine fruchtbaren Tage zu ermitteln, kannst du auch deinen Zervixschleim genau untersuchen. Ist der Ausfluss dünnflüssig, transparent und spinnbar, hast du deine fruchtbaren Tage. Dein Ausfluss erinnert dann an das Eiweiß eines rohen Eis. Zu Zyklusbeginn ist er hingegen eher gelblich-trüb, zähflüssig oder klumpig, zu Zyklusende zäh, cremig und milchig weiß.