PDA

Alles Wissenswerte über die Periduralanästhesie (PDA) bei der Geburt

Was ist eine PDA?

Eine Periduralanästhesie (PDA), auch Epiduralanästhesie genannt, ist eine weit verbreitete Methode zur Schmerzlinderung während der Geburt. Sie wird häufig bei vaginalen Entbindungen und Kaiserschnitten eingesetzt. Bei dieser Anästhesieform wird ein Betäubungsmittel in den Epiduralraum, einen Bereich um das Rückenmark, injiziert. Dadurch werden die Nerven, die die Schmerzsignale aus dem Unterleib und den Beinen weiterleiten, blockiert. Dies führt zu einer erheblichen Reduktion oder sogar vollständigen Ausschaltung der Geburtsschmerzen.

Vorteile der PDA

Eine PDA bietet zahlreiche Vorteile, die sie zu einer beliebten Wahl bei vielen werdenden Müttern machen:

  • Effektive Schmerzlinderung: Die PDA kann starke Wehenschmerzen nahezu vollständig ausschalten.
  • Erhöhte Entspannung: Da die Schmerzen reduziert werden, können sich die Mütter besser entspannen und ihre Energie für die eigentliche Geburt sparen.
  • Kontrollierte Anästhesie: Die Dosierung des Betäubungsmittels kann während der Geburt angepasst werden, um den Bedürfnissen der Mutter gerecht zu werden.
  • Mutter bleibt wach: Im Gegensatz zu einer Vollnarkose bleibt die Mutter bei Bewusstsein und kann das Geburtserlebnis miterleben.

Wie wird eine PDA gelegt?

Der Vorgang der PDA-Anlage ist präzise und erfolgt in mehreren sorgfältigen Schritten. Hier ist eine detaillierte Beschreibung des Prozesses:

  1. Vorbereitung der Mutter: Die werdende Mutter wird entweder auf die Seite gelegt oder aufgefordert, sich nach vorne zu beugen, um den Rücken zu krümmen. Diese Position erleichtert den Zugang zur Wirbelsäule.
  2. Reinigung und Desinfektion: Der Rücken wird gründlich gereinigt und desinfiziert, um Infektionen zu vermeiden.
  3. Lokalanästhesie: Zunächst wird die Haut an der Einstichstelle mit einem lokalen Betäubungsmittel betäubt, um den Einstich der PDA-Nadel weniger schmerzhaft zu machen.
  4. Einführung der Nadel: Eine spezielle Hohlnadel wird vorsichtig in den Epiduralraum der Wirbelsäule eingeführt. Die Mutter kann dabei ein Druckgefühl oder einen kurzen Schmerz verspüren.
  5. Katheterplatzierung: Durch die Nadel wird ein dünner, flexibler Katheter in den Epiduralraum eingeführt. Dieser Katheter verbleibt dort und dient als Kanal für die Verabreichung des Betäubungsmittels.
  6. Entfernen der Nadel: Die Nadel wird entfernt, während der Katheter sicher an Ort und Stelle bleibt. Der Katheter wird dann an der Haut fixiert, um ein Verrutschen zu verhindern.

Kann man mit einer PDA aufstehen?

Während die PDA wirkt, sind die Beine und der Unterleib der Mutter oft taub. Dies bedeutet, dass die Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt ist und das Aufstehen oder Herumlaufen nicht möglich ist. Die meisten Frauen bleiben während der Wirkungsdauer der PDA entweder in der Rückenlage oder der Seitenlage.

Wann macht eine PDA Sinn?

Eine PDA kann in verschiedenen Situationen während der Geburt sinnvoll sein:

  • Intensive Wehenschmerzen: Wenn die Schmerzen während der Wehen sehr stark sind und andere Schmerzlinderungsmaßnahmen nicht ausreichen, bietet die PDA eine effektive Schmerzlinderung.
  • Lange Geburtsdauer: Bei einer langen und anstrengenden Geburt kann eine PDA helfen, die Schmerzen zu kontrollieren und der Mutter die Möglichkeit geben, sich auszuruhen und Kraft zu sparen.
  • Kaiserschnitt: Für geplante oder ungeplante Kaiserschnitte ist die PDA eine gängige Anästhesieform, da sie sowohl eine effektive Schmerzausschaltung als auch das Bewusstsein der Mutter ermöglicht.

Welche Nachteile kann eine PDA haben?

Wie bei jedem medizinischen Eingriff gibt es auch bei der PDA mögliche Nachteile:

  • Beeinträchtigte Bewegungsfreiheit: Durch die Betäubung sind die Beine taub, was die Beweglichkeit und die Wahl der Geburtspositionen einschränken kann.
  • Kopfschmerzen: Einige Frauen klagen nach der PDA über starke Kopfschmerzen, die durch einen ungewollten Einstich in die Hirnhaut verursacht werden können.
  • Blutdruckabfall: Ein vorübergehender Abfall des Blutdrucks kann auftreten, der jedoch meist gut überwacht und kontrolliert werden kann.
  • Harnverhalt: Es kann schwierig sein, die Blase zu entleeren, was einen Katheter erforderlich machen kann.

Mögliche langfristige Nachteile

Neben den sofortigen Nebenwirkungen gibt es auch mögliche langfristige Nachteile, die jedoch selten sind:

  • Chronische Rückenschmerzen: Einige Frauen berichten über anhaltende Rückenschmerzen nach einer PDA.
  • Nervenschäden: In sehr seltenen Fällen können Nerven beschädigt werden, was zu längerfristigen Problemen führen kann.

Welche Risiken hat eine PDA?

Obwohl die PDA im Allgemeinen als sicher gilt, gibt es einige Risiken, die beachtet werden sollten:

  • Infektionen: Trotz steriler Bedingungen besteht ein geringes Risiko einer Infektion an der Einstichstelle oder im Epiduralraum.
  • Nervenschäden: Es besteht ein sehr geringes Risiko, dass Nerven beschädigt werden, was zu dauerhaften Gefühlsstörungen oder Schmerzen führen kann.
  • Fehlplatzierung: Wenn der Katheter nicht korrekt platziert wird, kann die Anästhesie unvollständig oder einseitig wirken, was eine Anpassung oder erneute Platzierung erforderlich macht.

Ab wann kann man keine PDA mehr machen?

Es gibt bestimmte Bedingungen und Zeitpunkte, zu denen eine PDA nicht mehr durchgeführt werden kann:

  • Fortgeschrittenes Geburtsstadium: Wenn der Muttermund vollständig geöffnet ist und die Geburt unmittelbar bevorsteht, ist es oft zu spät, um eine PDA zu legen.
  • Blutgerinnungsstörungen: Frauen mit bestimmten Blutgerinnungsstörungen oder die blutverdünnende Medikamente einnehmen, können keine PDA bekommen, da das Risiko von Blutungen erhöht ist.
  • Infektionen: Bei lokalen Infektionen an der Einstichstelle oder systemischen Infektionen ist eine PDA kontraindiziert.

Spezifische medizinische Gründe

Es gibt weitere medizinische Bedingungen, die die Verabreichung einer PDA verhindern können:

  • Schwere Rückenprobleme: Bestimmte Rücken- oder Wirbelsäulenerkrankungen können die PDA riskant oder unmöglich machen.
  • Allergien: Eine Allergie gegen die verwendeten Betäubungsmittel kann eine PDA ausschließen.

Hilft eine PDA gegen Schmerzen?

Ja, eine PDA ist eine der effektivsten Methoden zur Schmerzlinderung während der Geburt. Sie kann die Schmerzen der Wehen erheblich reduzieren oder sogar vollständig ausschalten. Viele Frauen berichten, dass sie sich mit einer PDA entspannter und weniger gestresst fühlen, was zu einer insgesamt positiveren Geburtserfahrung beiträgt.

Vorteile der PDA:

Effektive Schmerzlinderung: Reduziert oder eliminiert die Schmerzen der Wehen.
Mutter bleibt wach: Ermöglicht es der Mutter, das Geburtserlebnis bewusst mitzuerleben.
Anpassbare Dosierung: Die Menge des Betäubungsmittels kann während der Geburt angepasst werden.
Erholung und Entspannung: Hilft der Mutter, sich zu entspannen und Energie zu sparen.

Welche Geburtspositionen sind mit einer PDA möglich?

Mit einer PDA sind verschiedene Geburtspositionen möglich, obwohl die Beweglichkeit eingeschränkt sein kann:

  • Rückenlage: Dies ist die häufigste Position, da sie eine gute Überwachung und Betreuung ermöglicht.
  • Seitenlage: Diese Position kann bequemer sein und ist eine häufige Wahl für Frauen mit einer PDA.
  • Halbsitzende Position: Unterstützt durch Kissen oder spezielle Gebärhilfen, kann diese Position ebenfalls genutzt werden.
  • Geburtshocker oder -stuhl: Mit Hilfe von Hebammen kann auch diese Position ausprobiert werden, sofern es der Zustand der Mutter zulässt.

Unterstützung durch Geburtshelfer

In vielen Fällen unterstützen Hebammen und Ärzte die werdende Mutter bei der Wahl und dem Wechsel der Positionen, um den Geburtsverlauf zu optimieren und den Komfort zu maximieren.

Geht eine ambulante Geburt trotz PDA?

Eine ambulante Geburt ist normalerweise nicht möglich, wenn eine PDA verwendet wurde. Nach der Verabreichung einer PDA ist eine engmaschige Überwachung notwendig, um sicherzustellen, dass keine Komplikationen auftreten. Dies bedeutet, dass die Mutter und das Baby in der Regel mehrere Stunden bis Tage nach der Geburt im Krankenhaus bleiben müssen.

Beobachtungszeit nach der Geburt

Nach der Geburt wird der Gesundheitszustand der Mutter und des Babys überwacht, um sicherzustellen, dass beide stabil sind. Erst wenn dies gewährleistet ist, kann die Entlassung in Erwägung gezogen werden.

Wann kann keine PDA gelegt werden?

Es gibt spezifische Situationen, in denen eine PDA nicht gelegt werden kann:

  • Zeitmangel: Wenn die Geburt sehr schnell voranschreitet und die Mutter bereits in der Übergangsphase ist, bleibt keine Zeit mehr für die Anlage einer PDA.
  • Gerinnungsstörungen: Wenn bei der werdenden Mutter Blutgerinnungsprobleme vorliegen, ist das Risiko von Blutungen zu hoch.
  • Rückenprobleme: Bei bestimmten Erkrankungen der Wirbelsäule oder früheren Operationen im Rückenbereich kann eine PDA zu riskant sein.

Ärztliche Bewertung

Ein erfahrener Anästhesist wird die individuellen Gesundheitszustände und medizinischen Vorgeschichten bewerten, bevor entschieden wird, ob eine PDA sicher verabreicht werden kann.

Welche Nachteile und Nebenwirkungen hat eine PDA?

Neben den bereits erwähnten Risiken gibt es weitere Nachteile und Nebenwirkungen der PDA:

  • Taubheitsgefühl: Ein vorübergehendes Taubheitsgefühl in den Beinen und dem Unterleib ist üblich und kann einige Stunden anhalten.
  • Muskelschwäche: Die Muskeln in den Beinen können schwächer sein, was das Bewegen erschwert.
  • Verringerte Wehenintensität: In einigen Fällen können die Wehen durch die PDA abgeschwächt werden, was zu einem längeren Geburtsverlauf führen kann.
  • Temperaturanstieg: Manche Frauen erleben einen Anstieg der Körpertemperatur, was fälschlicherweise als Zeichen einer Infektion gedeutet werden kann.
Risiken und Nebenwirkungen der PDA:

Kopfschmerzen: Starke Kopfschmerzen können durch einen ungewollten Einstich in die Hirnhaut verursacht werden.
Blutdruckabfall: Ein temporärer Blutdruckabfall kann auftreten.
Harnverhalt: Schwierigkeiten beim Entleeren der Blase können einen Katheter erforderlich machen.
Langfristige Rückenschmerzen: Selten können anhaltende Rückenschmerzen auftreten.
Nervenschäden: In sehr seltenen Fällen können Nerven beschädigt werden.

Kaiserschnitt mit PDA

Ein Kaiserschnitt wird häufig unter PDA durchgeführt, da dies sowohl für geplante als auch für Notfall-Kaiserschnitte eine effektive Schmerzlinderung bietet, ohne die Mutter vollständig zu sedieren. Die Mutter bleibt wach und kann das Geburtserlebnis bewusst miterleben, während das Betäubungsmittel sicherstellt, dass keine Schmerzen empfunden werden.

Vorteile der PDA beim Kaiserschnitt

  • Bewusstsein der Mutter: Die Mutter bleibt wach und kann das Neugeborene sofort nach der Geburt sehen und halten.
  • Schnelle Anpassung der Dosierung: Die Dosierung des Betäubungsmittels kann während des Eingriffs leicht angepasst werden, um den Komfort der Mutter zu gewährleisten.
  • Schnellere Erholung: Die Erholungszeit nach einer PDA ist in der Regel kürzer als nach einer Vollnarkose.

Fazit

Eine Periduralanästhesie (PDA) bietet viele Vorteile bei der Schmerzlinderung während der Geburt und kann zu einem positiven Geburtserlebnis beitragen. Es ist jedoch wichtig, sich der möglichen Risiken und Nebenwirkungen bewusst zu sein und gemeinsam mit dem medizinischen Team eine informierte Entscheidung zu treffen. Wenn du alle Vor- und Nachteile abgewogen hast, kannst du entscheiden, ob eine PDA für dich die richtige Wahl ist.