Kinderkrankheiten

Alles Wissenswerte über Kinderkrankheiten: Erkennen, Behandeln und Vorbeugen

Kinderkrankheiten sind ein zentrales, aktuelles Thema im Leben jeder Familie. Sie reichen von harmlosen bis hin zu potenziell gefährlichen Erkrankungen, die schnelle medizinische Aufmerksamkeit erfordern. In diesem Leitfaden erfährst du alles, was du über die häufigsten Kinderkrankheiten wissen musst, wie du sie erkennst und was du dagegen tun kannst.

Was gibt es alles für Kinderkrankheiten?

Es gibt eine Vielzahl von Kinderkrankheiten, die Kinder im Laufe ihres Lebens betreffen können. Hier sind einige der häufigsten Kindererkrankungen:

Häufige Kinderkrankheiten

  1. Windpocken: Windpocken, verursacht durch das Varizella-Zoster-Virus, sind eine der bekanntesten und ansteckendsten Kinderkrankheiten. Die Krankheit beginnt oft mit leichtem Fieber und einem allgemeinen Krankheitsgefühl. Kurz darauf treten juckende Hautausschläge mit roten Punkten bei dieser Kinderkrankheit auf, die sich zu mit Flüssigkeit gefüllten Bläschen entwickeln. Diese Bläschen platzen schließlich und verkrusten. Die Inkubationszeit beträgt etwa 10 bis 21 Tage.
  2. Scharlach: Diese bakterielle Infektion wird durch Streptokokken der Gruppe A verursacht und zeigt sich durch hohes Fieber, Halsschmerzen und einen charakteristischen Hautausschlag. Der Ausschlag beginnt oft im Gesicht und breitet sich dann auf den Körper aus. Ein weiteres typisches Symptom ist die sogenannte „Himbeerzunge“, bei der die Zunge rot und geschwollen erscheint. Unbehandelt kann Scharlach zu ernsteren Komplikationen wie rheumatischem Fieber führen.
  3. Ringelröteln: Diese Krankheit wird durch das Parvovirus B19 verursacht und ist besonders ansteckend. Typische Symptome sind ein schmetterlingsförmiger Ausschlag im Gesicht, der sich auf der Körper ausbreitet, sowie grippeähnliche Beschwerden wie Fieber und Gelenkschmerzen. Bei schwangeren Frauen kann eine Infektion zu schweren Komplikationen für das ungeborene Kind führen.
  4. Bindehautentzündung: Diese Entzündung der Bindehaut des Auges kann durch Bakterien, Viren oder Allergene ausgelöst werden und führt zu Rötung, Juckreiz und Sekretbildung. In schweren Fällen können die Augenlider anschwellen und das Auge kann stark tränen.
  5. Hand-Fuß-Mund-Kinderkrankheit: Verursacht durch verschiedene Enteroviren, zeigt sich diese Krankheit durch schmerzhafte Bläschen an Händen, Füßen und im Mund. Sie beginnt oft mit Fieber, Appetitlosigkeit und einem allgemeinen Krankheitsgefühl. Die Krankheit ist hoch ansteckend und verbreitet sich besonders in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten.

Gefährliche Kinderkrankheiten

  1. Masern: Diese hoch ansteckende Viruserkrankung kann zu schweren Komplikationen wie Lungenentzündung, Mittelohrentzündung und Gehirnentzündung führen. Masern beginnen oft mit grippeähnlichen Symptomen und einem charakteristischen Hautausschlag, der hinter den Ohren beginnt und sich über den ganzen Körper ausbreitet. Eine Maserninfektion schwächt das Immunsystem erheblich, wodurch Betroffene anfälliger für andere Infektionen werden.
  2. Mumps: Verursacht durch das Mumpsvirus, kann diese Krankheit zu schmerzhaften Schwellungen der Speicheldrüsen und in seltenen Fällen zu Hirnhautentzündung (Meningitis) oder Pankreatitis führen. Bei Jungen nach der Pubertät kann Mumps eine Hodenentzündung (Orchitis) verursachen, die zu Unfruchtbarkeit führen kann.
  3. Keuchhusten: Auch Pertussis genannt, ist eine bakterielle Infektion, die schwere, langanhaltende Hustenanfälle verursacht. Der Husten kann so stark sein, dass er Erbrechen und Atemnot auslöst. Besonders gefährlich ist Keuchhusten für Säuglinge, die noch nicht vollständig geimpft sind. In schweren Fällen kann durch diese Infektionskrankheit es zu Lungenentzündungen und Atemstillständen kommen.

Was ist die häufigste Kinderkrankheit bei Kindern?

Die häufigste Kinderkrankheit bei Kindern ist der Husten. Husten kann viele Ursachen haben, darunter Erkältungen, Allergien und Atemwegsinfektionen. Besonders in den kalten Wintermonaten treten Atemwegsinfektionen häufig auf. Husten ist ein Symptom, das oft in Verbindung mit anderen Kinderkrankheiten auftritt, wie beispielsweise Keuchhusten, Grippe und Bronchitis.

Erkältung vs. Grippe

SymptomErkältungGrippe
FieberSelten, leichtHäufig, hoch (über 38,5°C)
HustenMild bis mäßigStark, trocken
KopfschmerzenSelten, mildHäufig, stark
MüdigkeitLeichtStark, kann Wochen dauern
MuskelschmerzenMild bis mäßigHäufig, stark

Welche Kinderkrankheiten gab es früher?

Viele der heute bekannten Kinderkrankheiten existierten auch früher, wurden jedoch durch Impfungen stark eingedämmt. Zu diesen gehören:

  1. Pocken: Diese hochgefährliche Krankheit wurde durch das Variolavirus verursacht und führte zu hohem Fieber und schmerzhaften Pusteln, die Narben hinterließen. Dank einer weltweiten Impfkampagne gelten Pocken heute als ausgerottet.
  2. Polio: Auch als Kinderlähmung bekannt, wird diese Krankheit durch das Poliovirus verursacht und führte oft zu dauerhaften Lähmungen. Die Einführung der Polio-Impfung in den 1950er Jahren hat die Krankheit in vielen Teilen der Welt stark reduziert.
  3. Diphtherie: Eine bakterielle Infektion, die zu schweren Atembeschwerden führte. Die Bakterien produzieren ein Toxin, das die Atemwege blockieren kann. Durch umfassende Impfprogramme ist Diphtherie heute in vielen Ländern selten geworden.

Rückgang durch Impfungen

KrankheitVor der ImpfungNach der Impfung
PockenMillionen Tote weltweitAusgerottet seit 1980
PolioHunderttausende Fälle<100 Fälle weltweit 2023
DiphtherieZehntausende Tote<5 Fälle pro Jahr in Deutschland

Welche Kinderkrankheiten sind für Erwachsene gefährlich?

Einige Kinderkrankheiten können für Erwachsene schwerwiegender verlaufen:

  1. Windpocken: Bei Erwachsenen können Windpocken zu schwereren Verläufen führen und Komplikationen wie Lungenentzündungen und Enzephalitis (Gehirnentzündung) verursachen. Ein Wiederauftreten des Virus in Form von Gürtelrose (Herpes Zoster) kann ebenfalls sehr schmerzhaft sein.
  2. Mumps: Bei Erwachsenen besteht ein erhöhtes Risiko für Komplikationen wie Hodenentzündungen (Orchitis) bei Männern und Brustdrüsenentzündungen (Mastitis) bei Frauen. Diese Komplikationen können im schlimmsten Fall zu Unfruchtbarkeit führen.
  3. Röteln: Eine Rötelninfektion während der Schwangerschaft kann zu schweren Fehlbildungen beim ungeborenen Kind führen, einschließlich Taubheit, Herzfehlern und geistiger Behinderung. Daher ist die Rötelnimpfung besonders wichtig für Frauen im gebärfähigen Alter.

Was hilft gegen Kinderkrankheiten?

Was hilft gegen Kinderkrankheiten?

Die beste Maßnahme gegen viele Kinderkrankheiten ist die Impfung. Impfungen haben viele ehemals tödliche oder schwerwiegende Kinderkrankheiten fast vollständig ausgerottet oder stark eingedämmt. Zu den wichtigsten Impfungen zählen:

  • Masern-Mumps-Röteln (MMR): Diese Dreifachimpfung schützt effektiv gegen Masern, Mumps und Röteln.
  • Diphtherie-Tetanus-Keuchhusten (DTaP): Diese Impfung schützt gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten.
  • Varizellen (Windpocken): Die Windpockenimpfung schützt vor dieser hoch ansteckenden Krankheit und deren Komplikationen.


Behandlung

Die Behandlung von Kinderkrankheiten variiert je nach Ursache und Schwere der Erkrankung. Hier sind einige allgemeine Tipps:

  • Fieber senken: Bei Fieber können fiebersenkende Mittel wie Paracetamol oder Ibuprofen helfen. Diese Medikamente lindern auch Schmerzen und Entzündungen.
  • Flüssigkeitszufuhr: Ausreichendes Trinken ist wichtig, um eine Dehydration zu verhindern. Bei Fieber verliert der Körper viel Flüssigkeit, die durch Wasser, ungesüßte Tees oder verdünnte Säfte ersetzt werden sollte.
  • Ruhe: Bettruhe hilft dem Körper, sich zu erholen. Körperliche Anstrengung sollte vermieden werden, bis das Kind sich besser fühlt.
  • Medikamente: Antibiotika werden nur bei bakteriellen Infektionen verschrieben, antivirale Medikamente bei einigen viralen Infektionen wie Influenza. Wichtig ist, die Medikamente genau nach Anweisung des Arztes zu geben.

Hausmittel und Pflege

Hausmittel können oft helfen, die Symptome zu lindern:

  • Honig: Ein Teelöffel Honig kann Husten lindern (nicht für Kinder unter einem Jahr geeignet).
  • Inhalationen: Dampfinhalationen mit Salzwasser können bei Husten und verstopfter Nase Erleichterung verschaffen.
  • Kühle Umschläge: Diese können bei Fieber angewendet werden, um die Körpertemperatur zu senken.

Wie erkenne ich Kinderkrankheiten?

Symptome beobachten

Einige allgemeine Symptome, die auf eine Kinderkrankheit hinweisen können, sind:

  • Fieber: Ein häufiges Zeichen für eine Infektion. Hohe Temperaturen deuten oft auf eine ernstere Erkrankung hin.
  • Hautausschlag: Kann auf verschiedene Kinderkrankheiten wie Windpocken, Masern oder Ringelröteln hinweisen. Der Ausschlag kann jucken, schmerzen oder einfach nur auffällig sein.
  • Husten und Atembeschwerden: Können auf Erkältungen, Grippe oder Keuchhusten hinweisen. Chronischer Husten sollte vom Arzt abgeklärt werden.
  • Appetitlosigkeit und Müdigkeit: Allgemeine Anzeichen von Krankheit. Kinder werden oft lethargisch und verlieren das Interesse an Spielen und Aktivitäten.

Ärztliche Diagnose

Ein Besuch beim Kinderarzt ist ratsam, wenn:

  • Das Kind sehr hohes Fieber hat.
  • Der Ausschlag ungewöhnlich aussieht oder schnell schlimmer wird.
  • Das Kind Schwierigkeiten beim Atmen hat.
  • Allgemein der Zustand des Kindes besorgniserregend ist. Der Arzt kann durch Bluttests, Abstriche oder andere diagnostische Methoden die genaue Ursache feststellen und die entsprechende Behandlung einleiten.

Wie werden Kinderkrankheiten behandelt?

Die Behandlung hängt von der spezifischen Krankheit ab:

  1. Virale Infektionen: In den meisten Fällen werden virale Kinderkrankheiten symptomatisch behandelt, da Antibiotika gegen Viren unwirksam sind. Dazu gehören ausreichend Ruhe, Flüssigkeitszufuhr und fiebersenkende Maßnahmen.
  2. Bakterielle Infektionen: Hier werden häufig Antibiotika verschrieben, um die Bakterien zu bekämpfen. Wichtig ist, die Antibiotika genau nach Anweisung zu nehmen, auch wenn die Symptome bereits abgeklungen sind, um Resistenzen zu vermeiden.
  3. Pflege zu Hause: Maßnahmen wie Bettruhe, Flüssigkeitszufuhr und fiebersenkende Medikamente können oft die Beschwerden lindern. Hausmittel wie Inhalationen oder kühle Umschläge können ebenfalls hilfreich sein.

Schutz und Prävention

Um die Ausbreitung von ansteckenden Kinderkrankheiten zu verhindern, sind einige Maßnahmen wichtig:

  • Händewaschen: Regelmäßiges Händewaschen kann viele Infektionen verhindern. Kinder sollten frühzeitig dazu angeleitet werden, sich gründlich die Hände zu waschen, insbesondere vor dem Essen und nach dem Toilettengang.
  • Impfen: Impfungen sind der effektivste Weg, um schwere Kinderkrankheiten zu verhindern. Sie schützen nicht nur das geimpfte Kind, sondern tragen auch zur Herdenimmunität bei, die die Ausbreitung von Krankheiten in der Gemeinschaft verhindert.
  • Isolation bei Krankheit: Kranke Kinder sollten zu Hause bleiben, um die Ansteckung anderer zu vermeiden. Besonders in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten und Schulen ist es wichtig, die Ausbreitung zu verhindern.

Was ist zu tun, wenn mein Kind eine Kinderkrankheit hat?

Wenn dein Kind eine Kinderkrankheit hat, ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und folgende Schritte zu unternehmen:

  1. Diagnose bestätigen: Besuche den Kinderarzt, um die genaue Diagnose zu erhalten. Eine frühzeitige Diagnose ermöglicht eine gezielte Behandlung und verhindert die Ausbreitung der Krankheit.
  2. Behandlung einleiten: Befolge die Behandlungsempfehlungen des Arztes. Dazu gehören in der Regel Medikamente, Bettruhe und spezielle Pflegemaßnahmen.
  3. Schutz anderer Kinder: Halte dein Kind von anderen Kindern fern, um eine Übertragung und Ansteckung zu vermeiden. Informiere die Betreuungseinrichtung, damit auch dort Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden können.

Kinderkrankheiten sind ein natürlicher Teil des Aufwachsens und in den meisten Fällen gut behandelbar. Mit dem richtigen Wissen und vorbeugenden Maßnahmen kannst du dein Kind optimal schützen und unterstützen. In diesem umfassenden Leitfaden hast du alles Wichtige über Kinderkrankheiten erfahren. Bleibe informiert, schütze dein Kind durch Impfungen und achte auf die ersten Anzeichen einer Krankheit, um schnell reagieren zu können.